© D. Thalmann, Aarau, Switzerland, Foto: SIK-ISEA, Zürich

Cuno Amiet 1868–1961
Obsternte in Rot, 1912

Öl auf Leinwand
92 × 98.5 cm
A I 357
Vermächtnis Werner Miller, 1960
Ausgestellt

Das Thema der Obsternte hat Cuno Amiet immer wieder beschäftigt. Unter den zahlreichen Variationen besticht diese Fassung von 1912 durch ihre konsequente Monochromie. Sie ist ganz Rot in Rot gehalten, nur mittels markanter Umrisslinien sind drei Frauen bei der Apfelernte auszumachen. Sie füllen ihre Körbe mit Früchten oder sind im Begriff, sie wegzutragen. Die rote Farbe und die weichen, runden Konturen verweisen auf die Formensymbolik eines reifen Apfels. Später griff Amiet das Ernte-Thema auch in der Wandmalerei auf, etwa in dem monumentalen Sgraffito an der Fassade des Kunstmuseums Bern. In den Obsternte-Darstellungen verband Amiet eine bäuerliche Szene mit dem sakralen Ernte-Motiv und dem Gedanken der schöpferischen Ernte seiner eigenen künstlerischen Arbeit.



Susanna Tschui