2025 feiert der Kunstverein Solothurn sein 175-jähriges Bestehen mit einer Ausstellung und einem grossen Fest. Die Ausstellung blickt mit zahlreichen Werken aus der Sammlung des Kunstvereins zurück auf seine lange Geschichte, die seit der Gründung von freundschaftlichen Verbindungen geprägt ist. Freundschaft webt Banden lädt zum Spaziergang durch sieben bildstarke Räume ein, die nach Gattungen, Motiven oder Themen zusammengestellt sind und bei genauem Hinschauen viele Geschichten der Verbundenheit zwischen dem Kunstverein und seinen Mitgliedern erzählen. Ausgewählte zeitgenössische Positionen ergänzen das überwiegend historische Kunst-Panorama und führen die Freundschaft in die Zukunft.
Die Schau führt durch sieben Räume, die jeweils eigenständig konzipiert sind und die Sammlung des Kunstvereins in unterschiedlichen Konstellationen beleuchten. Die Gemälde und Objekte offenbaren die Beziehungen ihrer Schöpfer, Sammlerinnen und Betrachter nicht immer auf den ersten Blick. Mit der Präsentation in der Ausstellung treten die Netzwerke zutage, oftmals in Form auch von Schenkungen, die der Kunstverein dank zahlreicher und guter Beziehungen zwischen ihm und Mitgliedern und Kunstschaffenden erhalten hat. So eröffnen sich immer wieder neue Begegnungen mit der Sammlung und der langen Geschichte des Kunstvereins. Neben klassischen Präsentationen mit Landschaften oder Porträts sowie einem Saal für raumgreifende Arbeiten, widmet sich eine Sektion den ältesten Bildern und dem neuesten Zugang in der Sammlung. Dieser Bogen thematisiert das sich wandelnde Kunstverständnis und lädt dazu ein, über die Zukunft der historisch gewachsenen Sammlung nachzudenken. Zwei Räume schlagen – rückblickend wie vorausschauend – mögliche Künstlerfreundschaften vor, die zwar nie bestanden, im heutigen Nebeneinander aber vorstellbar werden. Ergänzt wird die Sammlungspräsentation durch gezielt ausgewählte Leihgaben aus den Ateliers eingeladener, auch auswärtiger, Kunstschaffender und aus Privatsammlungen von Vereinsmitgliedern, die bestehende Kontexte erweitern, neue Verbin-
dungen aufzeigen oder unerwartete Perspektiven eröffnen. Die Leihgaben aus Privatbesitz spinnen das Beziehungsgeflecht zwischen Mitgliedern und Kunstschaffenden weiter – gleichzeitig führt der Kunstverein damit eine Tradition fort, die seit seiner Gründung besteht: Werke aus Privatsammlungen in Solothurn zu zeigen und damit nach weiteren Verbindungslinien zu fragen.
So unterschiedlich die Räume thematisch und atmosphärisch sind – sie alle eint die Idee der Freundschaft, die mehr ist als ein persönliches Band: ein über Generationen gewachsenes Geflecht des Austauschs, der Inspiration und der gegenseitigen Unterstützung. Es hat den Kunstverein und das Verständnis von Kunst geprägt – und verbindet ihn zudem bis heute eng mit dem Kunstmuseum.
Der Titel der Ausstellung «Freundschaft webt Banden» versteht sich als poetisches wie gesellschaftliches Zeichen zum 175-jährigen Bestehen des Kunstvereins und richtet den Blick auf das, was seit Jahrzehnten das Fundament des Vereinslebens bildet: Verbindung als vereinigende Kraft und tragendes Gewebe. Solche Verbindungen entstehen nicht von selbst – sie werden gestaltet, gepflegt und stets neu gesponnen: durch gemeinsame Projekte, geteilte Überzeugungen und künstlerischen Austausch.
Mit Werken u. a. von Marie-Theres Amici, Cuno Amiet, Albert Anker, Hans Berger, Johann Brunner, Frank Buchser, Dimitra Charamandas, Hans Emmenegger, Gunter Frentzel, Annatina Graf, Adolphine Herpp, Susan Hodel, Anje Hutter, Hans Jauslin, Joseph Lack, Frieda Liermann, Gergana Mantscheva, Esther Mathis, Veronika Medici, Alexandre Perrier, Maja Rieder, Bernhard Schobinger, Daniel Schwartz, Elsa von Tobel, Lex Vögtli, Ana Vujic, Nancy Wälti, René Zäch
Die Ausstellung wird grosszügig unterstützt durch den Swisslos Fonds des Kantons Solothurn, die Stadt Solothurn, die Däster-Schild Stiftung und die Casimir Eigensatz Stiftung. Grossen Dank auch an das Grafikbüro amietkerle, die videocompany.ch, Branger Gipser & Maler AG sowie sowas ag.
Kuratiert von Patricia Bieder und Anna Bürkli