Silvie Defraoui *1935
Tide, 1994

1-Kanal-Videoinstallation, Farbe, ohne Ton, 22'10", PAL, 4:3, Edition 1/3, Projektion auf Marmor, Kochsalz
min cm
A 2014.31
Ankauf der Freunde und Freundinnen des Kunstmuseums Solothurn, 2014

In «Tide» (dt. Gezeiten) wird das Video auf den Boden projiziert. Die Projektionsfläche ist von weissen Steinen gerahmt, auf denen ein Vers in englischer Sprache aus dem Tagebuch des italienischen Dichters Cesare Pavese zu lesen ist: «Was man am meisten fürchtet, tritt immer ein.» Die Aneinanderreihung von Bildern in einer Kristallkugel wird durch die vertikale Projektion in kreisrunder Form verstärkt. Das Interesse an Bewegtbildern und der Möglichkeit, über ihre Projektionen die Komposition und Motive der bilddurchfluteten Gegenwart kritisch zu analysieren, hat Silvie Defraoui seit den 1970er-Jahren entwickelt. Dabei experimentiert sie mit unterschiedlichen Projektionsformen auf Materialien wie Salz sowie der Verunsicherung der Betrachter*innenperspektive durch das Projizieren auf den Boden.



Anna Kipke