Ingeborg Lüscher *1936
Voglio vedere le mie montagne (1), 1999

Silbergelatine auf Barytpapier, Holz, Glas
28.2 × 39.6 cm
A 2016.34
Ankauf, 2016
Ausgestellt

Innerhalb des multimedialen Schaffens von Ingeborg Lüscher (*1936) tritt die Schwarz-Weiss-Fotografie seit den 1970er-Jahren regelmässig und in Serien auf. Obwohl sich der poetische Charakter der siebenteiligen, auf den Seychellen entstandenen Folge sogleich zeigt, wird mit der Wahl des Mediums eine Nähe zur Reportagefotografie mit ihrem dokumentarischen Anspruch gesucht. Die Serie vermittelt den ausschnitthaften Blick auf einen von Aschespuren gesäumten Sandstrand. Die Einzelbilder aus der maritimen Welt fügen sich in der Vorstellung zum Panorama einer alpinen Gebirgslandschaft. Auf diese bezieht sich auch der Titel, bei dem es sich um die letzten Worte von Giovanni Segantini (1858–1899) handelt. Der Wunsch des Sterbenden, die geliebten Berge nochmals zu sehen, verbindet sich mit der Einbildungskraft der Künstlerin, in einer zufälligen Aschezeichnung am Meer ein Bild der fernen Alpen zu sehen.



Christoph Vögele